Die SPD in Böhl-Iggelheim hat nicht nur mehrere Anträge zum Thema im Gemeinderat eingebracht, sondern sie hat auch mehr Information, was die gestrige Veranstaltung gezeigt hat. Mit regem Interesse verfolgten mehr als 70 Bürgerinnen und Bürger eine interessante Veranstaltung.
Im Detail waren vorbereitet: der SPD-Ortsvorsitzende Reinhard Reibsch, das Ratsmitglied Rainer Böhm, Gerold Mehrmann vom Haßlocher Umweltausschuss sowie Thomas Deigentasch vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz).
Hochwasser ist ein Naturereignis, das in den letzten Jahren leider immer häufiger aufgetreten ist: das Oderhochwasser oder Überschwemmungen in Polen, Ungarn und Rumänien haben dabei enorme Schäden angerichtet und Menschenleben gefordert. Die europäischen Länder haben darauf mit einer Richtlinie zum Hochwasserschutz reagiert – bei der Umsetzung spielt vor allem die Ausweisung von Überschwemmungsbieten eine wichtige Rolle.
Dies hatte sich die zuständige Behörde im letzten Jahr etwas zu einfach gemacht. Große Teile der bebauten Ortslagen in Haßloch und Iggelheim wären zu potentiellen Überschwemmungsgebieten erklärt worden. Durch die Proteste in Haßloch und in Böhl-Iggelheim findet nun eine Überarbeitung der entsprechenden Karten statt.
Die Gemeinden sind aufgerufen mit eigenen Vorschlägen initiativ zu werden. Eine solche Initiative lässt die Gemeinde Böhl-Iggelheim bisher vermissen.
Es gibt eine fortgeschrittene Verlegungsplanung für den Rehbach in der Gemeinde Haßloch/Landkreis Bad Dürkheim.
Gerold Mehrmann beleuchtete die Verlegungsplanung in Haßloch auch mit eindruckvollen Zahlen zu Starkregenereignissen und dem Durchfluss nach Iggelheim. Grobe Überlegungen für eine Verlegung des Rehbachs gibt es nun auch für Iggelheim, hier liegt aber nur eine dürre und falsche Zeichnung eines Planungsbüros vor.
Auch gibt es bisher keine Antworten auf Fragen wie den Wasserrechten der Mühle oder den finanziellen Folgen für den Gemeindehaushalt, wenn die Instandhaltung des bisherigen Bachbettes durch die Gemeinde erfolgen muss.
Völlig unbekannt war den Teilnehmern, dass der Rehbach kein natürliches Gewässer ist, sondern vor Jahrhunderten zum Flößen von Holz aus dem Pfälzerwald und für die Mühlen angelegt wurde. Früher floss das Wasser in einem Mäander ( Schwemmfläche) im Haßlocher/Iggelheimer Wald.
Thomas Deigentasch vom BUND beleuchtete die Nachhaltigkeit einer Rückverlegung in den Altmäander, der noch im Wald erhalten ist.
Die Diskussion machte deutlich, dass es großes Interesse der Bevölkerung gibt und eine aktive Mitgestaltung der Bürger einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Lösung leisten kann.
Die vorgetragenen Power Point Präsentationen werden auf der Homepage der SPD Böhl-Iggelheim unter www.spd-boehl-iggelheim.de bereitgestellt.